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Seasick Steve – Love and Peace / Cannonball – Sauvignon Blanc Eleven 2017

Ich kannte Seasick Steve bislang nur von Festival-Postern, wo er nahe an den Headlinern war – und ich mich immer wunderte, wie man mit einen solchen Namen dorthin kommen kann. Eine sehr gute Rezession im Plattenheft der Wahl hat mich dann doch soweit gebracht mir das neue Album zu kaufen – und ich habe es nicht bereut. Denn dadurch habe ich mich wieder mit einer „vergessenen“ Liebe – den Weinen aus Kalifornien und Washington State ein wenig zu beschäftigen – und natürlich mit der Mutter allen Bösens – dem Blues…

In Shorts

Die aktuellen Weine die in den Läden aus Kalifornien herumstehen – dem Heimatland des musikalischen Protagonisten (Kalifornien) – sind wie er: starke Ware – ein Sauvignon Blanc mit 13,5 % ist schon in der oberen Liga. Aber das unterstützt auch die teilweise tiefsinnigen Lieder von Seasick Steve und bringen auch die Ruhe sich in den ruhigen Passagen des Albums zu verlieren.

Ich ließ mich auch verleiten und versuchte es mit Rotwein aus Washington State und da folge ich jetzt aber der Premisse: „Wenn man nichts Gutes drüber sagen kann – sollte man es lassen“

Dekantieren

Das Album wurde im Mint-Magazin sehr hoch gelobt – wegen Handwerklichen Fähigkeiten, die es aktuell nicht sehr oft in der Branche geben soll – zum Beispiel alles analog zu machen. Diesen Anspruch wird das Album sofort gerecht!

Auf der anderen Seite steht der Wein, die Winzer versuchen genau so wie Seasick Steve die Mischung zwischen Progressive und Traditionell zu bewältigen. Auf der einen Seite traditionellen Scheunen-Sound progressiv im Studio zu kreieren genau so wie hohe Qualitäten und Mengen von vielen kleinen Weingütern für die Erzeugung eines großen Weines bei gleicher Qualität zusammen zu schließen.

Das Pairing

Der erste Eindruck

Nach dem Öffnen Korkens – was meiner Meinung nach die beste Art des Verschlusses ist – sollte der Wein bei ca. 10° – 12° in Angriff genommen werden. Die Flasche macht einen massiven Eindruck, der Korken ist mit dem Logo des Abfüllers geprägt – was ich persönlich sehr schön finde.
Zum Geschmack: Anfänglich hat sich für mich der Geschmack nicht sehr eindeutig gezeigt, jedoch mit der Zeit die Südfrüchte und nach genauerer „Inspektion“ haben sich dann noch Ananas und Passions-Frucht im Geschmacks-Universum gezeigt.

Die Platte selbste kommt im schlichten Outfit zu der Party – eine reine Papiertüte ohne jegliches Plastik – in Braun gehalten – wie auch die typischen Papiertüten der Hobo’s in Amerika (zum verdecken der darin befindlichen Liquors) – wohl nur ein Zufall… Die gesamte Verarbeitung der Platte (inkl. Sleeve) ist hochwertig jedoch auch schlicht.

Taste <-> Style

Eigentlich passen doch Ananas und Blues nicht zusammen – aber warum nicht… Der leichte Geschmack des Weines lässt uns Platz sich mit der Musik zu beschäftigen. Auf der anderen Seite, will man den Wein auch nicht beiläufig genießen – da er doch einige feine Noten und sozusagen Überraschungen versteckt. Genau das passt auch zu Seasick Steve – es ist nicht nur ein fader Blues-Strang, der das Album am Leben erhält, sonder viele unterschiedliche Richtungen, genau wie der Wein nicht nur von einen Winzer in einen Weingut erstellt wurde – hat dieser Wein auch viele verschieden Aspekte, die sich nach der Zeit und mit dem Genuss uns offenbaren.

Reise

Seasick Steve erhält beim ersten Lied durch ein wenig drehen am Stereo-Regler sofort unsere Aufmerksamkeit – für den namens-gebenden Track „Love and Peace“ der ist zwar keine (mit Hobo’s gefüllte Zug-)Lokomotive ist – nimmt er einen schon bluesig mit auf eine schöne Reise. Diese Lokomotive bleibt ruhig und gemütlich – ohne Holpern oder Weichen was sich perfekt mit der Leichtigkeit des Weins arrangiert und somit unser Begleiter auf dem ganzen Ride mit der Blues-Train bleiben wird.

Da die erste Seite eher ruhiger und musikalisch aufregender gehalten ist – bietet sie die Möglichkeit uns nicht nur in die musikalischen Untiefen von Seasick Steve, sondern auch die aromatischen Eigenschaften unseres Weins zu erforschen. Man kann die sanfte Texturen der verschiedenen Früchte und die zarte Mineralik des Weins zu genießen. Jedoch auch die oben erwähnten Südfrüchte passen hier perfekt ins Bild, da Sie nicht viel „Platz“ benötigen“ und doch einen nicht zu sommerlichen Eindruck machen, der hier überhaupt nicht passen würde.

Auf der zweiten Seite nimmt anfänglich die Blues Train gehörige an Fahrt auf, was sehr gut passt – denn die 13,5% machen auch schon mal Lust drauf sich so, wie es beim Rock üblich ist – entspannt, aber wenn, dann nicht zu wenig zu feiern.

Die Blues-Train kommt kurz vorm Ziel-Bahnhof bei My Woman wieder in eine langsamere aber trotzdem noch sehr gut gitarrige Gegenden, wodurch wir natürlich sanft aber stetig bremsen – um dann in der perfekten Synergie aller beteiligten Instrumente (und normalerweise mag ich die Mundharmonika gar nicht – hier schon) im Finale anzukommen und unseren Zielbahnhof Blues Town erreichen.

Danke an unseren Lokführer Seasick Steve – für eine wunderschöne Fahrt – mit der Unterstützung von Sauvignon Blanc Eleven 2017

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